Wahre
Freundschaft im Rampenlicht - Cavalia von Rika Schneider |
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Stolz marschiert der Schimmel in die große Showarena. Er präsentiert sich, rollt seinen Kopf und seine ein Meter lange Mähne weht im Scheinwerferlicht. Das Publikum raunt. "Er kokettiert mit dem Publikum", erzählt Magali Delgado. "Als unser alter Schimmel Templato das erste Mal in die Arena kam, schwang er so seinen Kopf. Die Reaktion des Publikums darauf hin gefiel ihm so gut, dass er es von da an auf jeder Show machte und mit dem Publikum spielte", erinnern sich Delgado und Pignon. In diesem Moment erkannte das Paar zum ersten Mal, dass ihre Pferde auch mit dem Publikum spielen können und Spaß daran haben. Cavalia
ist anders als andere Pferdeshows. Cavalia trifft die Zuschauer mitten
ins Herz, denn das was die beiden Franzosen mit ihren Pferden zeigen,
sind keine Kunststücke. Es ist die Beziehung zwischen Mensch
und Pferd, die dargeboten wird. "In allen Übungen, die wir trainieren
wollen, steht immer die Beziehung zueinander im Vordergrund", erzählt
Delgado. "Also möchte ich eine Piaffe reiten oder Frédéric
einen bestimmten Schritt in der Freiheitsdressur erarbeiten und das
Pferd kann oder will diesen gerade nicht ausführen, dann würden
wir das nie erzwingen. In einer guten Beziehung, die auf Respekt
beruht, würde man vom Partner nicht etwas fordern, was er einem
nicht freiwillig geben würde. Die Qualität der Beziehung
steht immer an erster Stelle. Möchte er also den Piaffeschritt
nicht geben, machen wir etwas anderes." Das Paar, das unabhängig
voneinander schon in der Kindheit solche Grundwerte mitbekam, achtet
diese Werte auch in der Show. Auch hier muss das Pferd nicht alles
tun, es wird darum gebeten. Delgado, die als junges Mädchen
mit ihren Schwestern auf Ponys über die Wiesen galoppierte,
entwickelte auf ganz natürliche Weise ein Gefühl für
Pferde. Dieses ist so gefühlvoll, wie ihre Eltern es vorlebten. |
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Freundschaft, Show & Reitalltag | ||
Das
was die Zuschauer sehen und was sie fasziniert in der Show sind
nicht die vollführten Lektionen, sondern die Verbundenheit, die Delgado
und Pignon mit ihren Pferden haben. Die Faszination liegt im authentischen
Gefühl von Pferd und Reiter. Es ist nichts aufgesetzt oder gespielt. "Respekt
den Pferden gegenüber ist nicht nur in der Show wichtig, sondern
auch hinter den Kulissen: unsere Pferde auf Tour haben immer ein
Paddock und zwischen den Tourtagen haben sie Weidegang und können
toben und spielen und ihre Ruhe genießen", betont Pignon den
Umgang mit den Pferden. "Freundschaft heißt auch, ihnen eine
Welt zu schaffen, die so stressfrei und angenehm wie möglich
ist. Die Pfleger sind nicht laut oder aggressiv, keiner rennt hektisch
durch die Stallgassen - all diese äußeren Einflüsse
sind positiv - für das Show-Team und für die Pferde", fährt
der Leiter der Pferdeausbildung bei Cavalia fort. "Sind Reiter angespannt,
sind die Pferde das auch", erläutert Delgado die feinstofflichen
Dinge zwischen Mensch und Pferd. |
seine eigene Mitte zu finden, doch dieBeziehung zum Pferd profitiert davon." Wie man selber mit dem zwei- oder vierbeinigen Freund umgeht, bleibt jedem selber überlassen. In den Augen der Pferde können wir aber erkennen, ob sie Dinge mit Freude tun oder ob sie nur das tun, was der Mensch ihm auferlegt. Und eine vom Pferd erbrachte Leistung sieht nur dann schön, weich und ästhetisch aus, wenn sie freiwillig und vom Herzen kommt. Magali Delgado und Frédéric Pignon ermutigen und motivieren mit ihrer Darbietung, Pferde einmal aus einer anderen Sicht zu betrachten - aus ihrer. |
Interview mit Magali Delgado | |
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R.S.:
Als Frédéric und Du Cavalia geplant habt, hattet
ihr ein genaues Bild von der Show im Kopf, wie es aussehen sollte? R.S.:
Eure Pferde spulen nicht - wie Marionetten - nur etwas Gelerntes
für die Show ab, sondern sind mit ihrer ganzen Persönlichkeit
präsent und drücken Freude aus. Was macht ihr so anders
mit Euren Pferden, dass sie dieses Strahlen im Auge behalten? R.S.:
Ist Cavalia so erfolgreich, weil genau diese Beziehung von Reiter
und Pferd so authentisch ist?
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R.S.:
Muss man ein besserer Horseman werden, um ein besserer Mensch zu
sein - oder anders herum? R.S.:
Wie lange dauert es im Durchschnitt, bis ein Band zwischen Euch
und einem Pferd so gefestigt ist, dass es auch in einer Show nicht
abreist? Text: Rika Schneider / www.horsesinmedia.de / www.goodhorsemanship.de |